Fakten und Gedanken zur aktuellen Covid – 19 Lage in Ghana.

„I assure you that we know what to do to bring back our economy back to life. What we do not know how to do is to bring people back to life.“ – Nana Akufo Addo, President of Ghana

Starke Worte die Nana Akufo Addo da Ende März von sich gab als er zu seinem Volk sprach. Seit unserem letzten Update hat sich die Lage in Ghana verschärft. Ja, wir sind ein Schulprojekt wir verbreiten sonst gute Laune, lachende Kindergesichter und den fröhlichen Schulalltag, aber auch an schweren Tagen wie diesen wollen wir berichten und helfen. Uns liegt Ghana am Herzen und so werden wir in den nächsten Posts auch immer mal über den Tellerrand des Schulprojektes hinausschauen und einen Blick auf die gesellschaftliche Lage werfen. Mittlerweile gibt es Rund 205 bestätigte Fälle, davon allein 183 in der Greater Accra Region. Fünf Personen sind bis jetzt an der Covid 19 Infektion gestorben, drei haben sich wieder erholt. Angesichts der steigenden Fallzahlen hat die Regierung rund um die Hotspots Accra und Kumasi eine zweiwöchige Ausgangssperre verhängt. Alle nicht lebensnotwendigen Geschäfte mussten schließen, wer rausgehen möchte muss einen triftigen Grund haben und bestenfalls vorweisen können (Essen kaufen, Gang zur Apotheke etc.). Die Einhaltung der Regeln wird durch Militär und Polizei streng kontrolliert. Am stärksten in den Stadtzentren, doch auch in Vororten wie Kokrobite wird regelmäßig patrouilliert. Uns erreichten in den letzten Tagen Bilder von erschöpften Militärs, die sich am Straßenrand liegend erholen, genauso wie Videos in denen Polizei und Militär Zivilisten demütigen, vorführen oder sogar schlagen, weil sie in ihren Augen unnötiger Weise unterwegs sind. Bilder die vermieden werden sollten. Nach den Veröffentlichungen der Videos läuft aktuell tatsächlich die interne Suche nach den Verantwortlichen, leider mit wenig Aussicht auf Erfolg. Auch uns haben die Regelungen getroffen. Schon nach der Schließung der Schulen vor knapp drei Wochen waren wir entschlossen in der Krisensituation zu helfen. Mit unserem Team vor Ort entstand schnell der Plan Waschstationen aufzustellen und per Tonbandaufnahme über die Präventivmaßnahmen zu informieren. Mittlerweile ist alles besorgt und wir könnten mit der Installation der Waschstationen in den ausgewählten Standorten beginnen, um jeden die Chance zu geben sich regelmäßig die Hände waschen zu können, aber dies ist während der Ausgangssperre nicht möglich. Unser Team vor Ort hofft nun auf eine Sondergenehmigung. Die Lage für die Ghanaer ist Ernst. Nicht nur wegen des Coronavirus. Die Ausgangssperre hindert viele Tagelöhner an ihrer Arbeit, sie haben schlichtweg nichts zu essen. Zuhause bleiben oder irgendwie Essen auftreiben? Diese Frage stellen sich gerade viele in Ghana. Unter dem Hashtag „StayHome“ veröffentlicht die Regierung regelmäßig Aufklärungsvideos und wirbt für ihre Ausgangssperre. Sollte diese verlängert werden bleibt nur zu hoffen, dass die ghanaische Regierung auch Lösungen für die Grundversorgung der Bevölkerung bereithält. Bis jetzt handelte Nana Akufo Addos Regierung entschlossen, schnell und professionell – wir werden sehen was die nächsten Wochen bringen. Unser Bericht stützt sich auf die Zahlen des Ghana health service, die Artikel von Ghana Pulse und auf persönliche Berichte von Freunden aus der Accra Region.